Anlegen eines Staudenbeetes

Der Staudengarten AKTUELL

Wenn man die lange Geschichte unserer Gärten und des Gartenbaues überhaupt betrachtet, dann fällt auf, dass die Stauden oft ein Mauerblümchendasein führen, obwohl sie in unglaublicher Fülle an Farben und Formen angeboten werden.

Als winterharte Blütenstauden bezeichnen wir krautige Pflanzen, die unter hiesigen klimatischen Verhältnissen ausdauernd sind, das heisst jedes Jahr wieder neu austreiben. Bei Polsterstauden und einigen immergrünen Arten bleibt der oberirdische Teil auch im Winter grün, bei den höheren Arten, wie Fingerhut, Frauenmantel, Schafgarbe oder Funkien sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab und diese Pflanzen treiben jedes Jahr aufs neue aus dem Boden aus.

Gerade in letzter Zeit gewinnen Blütenstauden wieder sehr stark an Beliebtheit, sind sie doch oft über lange Jahre ausdauernde Gartenbewohner. Nicht zuletzt wird durch ökologischeres und biologischeres Denken wieder bewusst, dass in naturnahen Gärten die Stauden die lebende Gründecke des Bodens und den Lebensraum für viele Tierarten bilden.

Für das Gedeihen und das Wachstum der Stauden spielt der Standort die entscheidende Rolle. Mit Standort ist die Summe aller Umwelteinflüsse auf die Pflanze gemeint, also Boden, Wasserhaushalt, Nährstoffangebot, Licht und Schatten. Hier lohnt es wirklich, sich im eigenen Garten umzusehen und eine neue Staudenpflanzung einer genaueren Überlegung zu unterziehen, denn für jeden Standort gibt es wunderschöne Blütenstauden.

Das kann für den Schatten sein, wo man mit Farnen, Funkien (Hosta) und Frauenmantel (Alchemilla) Ruhe ins Beet bringt und mit Storchschnabel (Geranium), Akeleien (Aquilegia) und Glockenblumen (Campanula) bunte Akzente setzt.
Oder fürs Sonnenbeet wo die farbenprächstigen Sommerstauden wie Flammenblume (Phlox), Sonnenhut (Rudbeckia) oder Margeriten (Chrysanthemum) um die Wette blühen.
Der Boden für die Staudenpflanzung sollte humos und nährstoffreich sein, da die meisten Stauden Starkzehrer ("Vielfresser") sind. Aufbessern lässt sich ein zu lehmiger oder schwerer Boden mit ausreichend Torf und Komposterde (belebter und wärmer) und Sand (durchlässiger), umgekehrt ein zu leichter Boden (Sandboden) mit lehmigem Material oder guter Gartenerde.
Im klassischen Staudenbeet ist die Anordnung unterschiedlich hoher Pflanzen recht einfach: Die Wuchshöhe steigt von vorne nach hinten kontinuierlich an. Damit dies nicht langweilig wirkt, werden kleine Gruppen von Prachtstauden (Fackellilie, Sonnenhut, Rittersporn oder Pfingstrose) in unregelmäßigen Abständen in den Hintergrund gepflanzt. Auch die Begleitstauden (Schafgarbe, Mädchenauge, Taglilie oder Funkie) davor und daneben bilden möglichst kein gleichförmiges Profil, sondern variieren etwas in ihren Wuchshöhen. Noch mehr Spannung bringen Sie ins Beet, wenn Sie größere Flächen an Bodendeckern und Begleitstauden miteinander verweben, dass eine sanftwellige Blütenlandschaft rund um die Prachtstauden entsteht.