Der Zauber der Ziergräser

Gräser begeistern stehts durch ihre Eleganz und ihr Windspiel – ob nun ein leiser Windhauch sie sanft streift oder ein kräftiger Herbststurm durch ihre Horste braust. Ziergräser gehören zu den unverzichtbaren Stimmungsträgern im Garten. Das warme Herbstlicht lässt in diesen Tagen die Tautropfen glitzern, die sich in den buschigen Ähren verfangen.

Dabei zeigen Gräser zu jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht. Im Sommer faszinieren die verspielten Blütenstände, im Herbst nehmen golden gefärbte Gräser-Halme die sich im Wind leicht bewegen den Blick gefangen und im Winter kann man sich an den mit Raureif geschmückten Winterhorsten erfreuen.

Zarte Gräser wie die Rutenhirse (Panicum virgatum) oder das Lampenputzergras (Pennisetum compactum) verleihen dem Garten Leichtigkeit und Transparenz. Das sortenreiche und imposante Chinaschilf (Miscanthus sinensis) wirkt dagegen durch seine Größe. Die mannshohen Stauden lassen sich sogar als Sichtschutz verwenden.

Viele Gräser werden in Gruppen verwendet (Festuca cinerea, Blauschwingel oder Elymus arenarius, Strandhafer), zum Beispiel in einer Gruppe mit Sträuchern und Stauden, die oft auch ganzjährig immergrün, sogar Hang haltend bzw. flächendeckend sein können.

Gräser können sogar die Funktion von Leitstauden übernehmen. Ihre transparenten Rispen dämpfen kräftige Blütenfarben. Wunderschöne Kontraste entstehen mit Stauden, deren Blütenstände klare Konturen zeigen, etwa Astern, Sonnenhut oder Sonnenbraut.

Mitten ins Beet planzt man besser hohe, schlanke Gräser wie das Goldleistengras (Spartina) und viele Seggenarten (Carex).

Große Gräser eignen sich besser als Solitäre. Ihre Horste leiten den Blick durch Gärten und dienen in Reihe gepflanzt auch als Kulisse für Blütenstauden. Zu verwenden sind hier diverse Chinaschilf Arten.

Die schönsten Miscanthus - Chinaschilf Arten:
Name/Sorte Blütenform/Farbe Höhe in cm
Miscanthus floridulus (gigantheus) lichtgrüne, breite Blätter, wenige Blütenrispen 300-350
M. sinensis "Ferner Osten" große rotbraune Blüten 120-150
M. sinensis "Gracilimus" überhängende schmale Blätter, silbrig blühend 140-170
M.sinensis"Silberfeder" weiße aufrechte Blütenstände, das feine Blattwerk bleibt lange grün 180-200
M. sinensis "Variegata" weiß/grün gestreifte Blätter, wenige Blütenrispen 180-200
M. sinensis "Zebrinus" Laub mit ungewöhnlichen gelben Querstreifen 160-175

Pflanztipps

Die Hauptpflanzzeit der meisten Gräser ist und bleibt das Frühjahr. Meist kann man sich aber zu dieser Jahreszeit bei den großen Gräsern wenig vorstellen. Daher ist manchmal oft besser, auf den Spätsommer oder Herbst zu warten um sich "sein" Gras herauszupicken.

Sehr gut wirken Gräser auch im Terracottatopf auf der Terrasse oder am Balkon. Es wirkt sehr elegant, um nicht zu sagen edel. Die Bepflanzung eines Gefäßes mit Gräsern ist praktisch während der gesamten Wachstumsperiode von Mai bis Oktober möglich.

Im Garten reicht ein guter humusreicher Gartenboden in der Sonne oder Halbschatten aus. Ausreichende Wassergaben sind beim Einpflanzen und am Beginn jeder Wachstumsperiode notwendig, geringe gegen Ende.

Ein Rückschnitt im Herbst ist absolut kein Muß, sondern höchstens ein Kann. Besser ist jedoch, sie über den Winter zusammenzubinden und die fröhlichen schneebedeckten Wipfel den Winter über zu genießen. Abschneiden erst im Frühjahr. Immergrüne Gräser dagegen schneidet man gar nicht, man putzt nur die dürren Blätter im Frühling aus.

Der Boden sollte nur mäßig nährstoffreich sein. Werden Gräser zu stark gedüngt, verlieren sie ihre Standhaftigkeit.

Gräser sind muntere, lebhafte, üppige und elegante Zeitgenossen, die den Höhepunkt ihrer Popularität noch nicht erreicht haben. Sie sollten auch in Ihrem Garten einen Platz finden!