Rosen und ihre Begleiter

Haben Sie Rosen in Ihrem Garten? Sehr lange Zeit waren ja reine Rosengärten sehr beliebt. Vom übrigen Garten war er zum Beispiel durch Hecken abgetrennt. Heute haben viele Gärtner und auch Hobbygärtner ein anderes Ziel: Natürlichkeit. Rosen kommen erst mit harmonischen Begleitern so richtig zur Geltung. Sie verlangen geradezu nach einer gebührenden Eskorte aus Blütenstauden, zierenden Blattschmuckstauden, filigranen Gräsern oder duftigen Sträuchern im Hintergrund. Die klassischen Kombinationen sind zumeist von blauer Farbe, wie Lavendel und Rittersporn. Sie lassen die Königin am schönsten Strahlen. Ganz wichtig ist natürlich, dass all diese Begleiter die gleichen Ansprüche wie die Rose haben. Sie müssen Sonne vertragen und nicht allzu viel Wasser benötigen.


Rosen und Lavendel:  In vielen Gärten die Kombination mit Lavendel sehr beliebt. Er hat auch noch einen anderen Vorzug, durch seinen intensiven Duft hält er Blattläuse von Rosen ab.
Ein unvergleichliches Erlebnis ist die Verbindung von dunkelblauem Lavendel z.B. Sorte "Hidcote Blue", mit weißen und rosa Beet- oder Kleinstrauchrosen. Aber auch mit Lavendel unterpflanzte Hochstammrosen wirken einfach zauberhaft. Halten Sie zwischen den einzelnen Pflanzen etwa 50 cm Abstand, damit sie sich nicht gegenseitig bedrängen. Doch Vorsicht: Während Sie die Rosen immer mit ausreichend Dünger versorgen, sollten Sie beim Lavendel mit den Düngergaben eher sparsam sein, denn er liebt nährstoffarmen Boden.

Rosen mit Ziergräsern: Schon der berühmte Potsdamer Staudenzüchter Karl Foerster leitete den Einzug der Gräser und Farne in die Gärten ein. Der Vorteil: zu Gräsern passen fast alle Rosenfarben, außerdem verleiht die Kombination mit kleineren Gräsern im unteren Bereich mehr Volumen. Während bodendeckende Rosen besonders schön zur Geltung kommen, wenn im Hintergrund blühende Stauden stehen (wie zum Beispiel Phlox oder Rittersporn), passen hier auch immer aufrechtstehende Pflanzen gut. Im Hintergrund bieten sich auch hohe Gräser an, wie das fast 2 m hohe schilfartige Miscanthus (Chinaschilf) in vielen Sorten. Unwiderstehliche Begleiter der Gräsergruppe sind: Lampenputzergras (Pennisetum) mit seinen duftigen Büscheln, das spätsommerblühende Liebesgras (Eragrostis), das Rosen mit einer rotbraunen Blütenwoge umschmeichelt. Auch der Blauschwingel (Festuca) hat durch sein blaugraues, kompaktes Laub Zierwirkung. Die Zierhirse (Panicum) ist ebenfalls sehr hübsch. Je nach Wuchshöhe setzt man Gräser zwischen oder hinter Rosen.

Rosen mit Kräutern: Ein interessantes Duett bilden Rosen zusammen mit Kräutern. Nicht nur dass die zarten Blüten von Oregano, Minze, Thymian und Salbei Rosenblüten ergänzen, ohne dominant zu wirken, sie haben auch einen angenehmen Nebeneffekt: Wie beim Lavendel halten die ätherischen Öle der Kräuter Fraßschädlinge auf Distanz. Herrliche Bilder ergeben sich mit niedrigem Oregano (Sorten: "Rosenkuppel", "Herrenhausen"), Weinraute (Ruta graveolens) oder Ziersalbei (Salvia "Merleau Blue"). Bergminze (Calaminta) verzaubert das Rosenbeet. Ähnlich wie Schleierkraut hüllt die kleinblättrige Bergminze Rosen in Wolken duftender weißer oder blauer Blütchen, die den ganzen Sommer überdauern. Und Katzenminze (Nepeta mussinii) ist schon ein jahrelanger bekannter Begleiter.

Rosen und Blattschmuckpflanzen: Rosen wirken in erster Linie durch die Fülle und Pracht ihrer Blüten, in Gruppen oder einzeln, gefüllt oder einfach, einmal- oder öfterblühend. Zwar haben viele attraktives, glänzendgrünes Laub, doch manch schöne Sorte hat leider einen Hang zu Pilzkrankheiten und steht im Sommer nach Blätterfall nackt da. Um davon abzulenken und die Rosen "mit fremden Federn" zu schmücken, können interessante Blattschmuckpflanzen ihren Teil dazu beitragen: Der Federmohn (Maclaya) hat kupferbeiges Laub und kann bis zu 2 m hoch werden. Purpurglöckchen (Heuchera), zum Beispiel Sorte "Palace Purple", mit ihrem dunkelroten Laub, oder "Ruby Bells", mit ausgesprochen hübschen zarten Blütenrispen sind eine tolle Ergänzung für´s Rosenbeet. Und zu Füßen der Blumenkönigin sorgen die samtig glänzenden Blätter des Frauenmantels (Alchemilla), der im Frühjahr duftige gelbe Blüten trägt, für edles Geleit.

Jetzt noch einige "trendige" Farbzusammenstellungen:


Kontrastreiche Pflanzungen können Sie mit Farbzusammenstellungen rot-gelb, weiß-blau usw. erreichen. Besonders edel wirken einfarbige Rosen auch im Kontrast mit panaschiertem oder silbrigen Laub, zB. Wollziest (Stachys), Hornkraut (Cerastium) oder Purpurglöckchen (Heuchera "Venus"). Zu mehrfarbigen Rosen sollten Sie weiße oder blaue Begleiter wählen, damit das Bild nicht zu unruhig wird.

Weiß blühende Begleiter:
Ganz modern und der Eleganz der Rose entsprechend ist die weiße Gesellschaft.

Schleierkraut (Gypsophila), Blütezeit Juli bis August
Margerite (Leucanthemum), Blütezeit Juni bis August
Schafgarbe (Achillea), Blütezeit Juni bis August
Rittersporn (Delphinium), Blütezeit Juni bis Oktober

Gelb blühende Begleiter:

Kombiniert mit weißen oder gelben Rosen entstehen fröhlich wirkende Pflanzenkombinationen, fein abgestimmt mit cremefarben und grün, auch Grautöne passen sich gut an.

Mädchenauge (Coreopsis), Blütezeit Juni bis August
Schafgarbe (Achillea), BlütezeitJuni bis August
Frauenmantel (Alchemilla),Blütezeit Juni bis Juli
Königskerze (Verbascum), Blütezeit Juni bis August
Nachtkerze (Oenothera), Blütezeit Juni bis August
Johanniskraut (Hypericum), Blütezeit Mai bis Juli

Orange blühende Begleiter:

Sonnenbraut (Helenium), Juni bis September
Sonnenröschen (Helianthemum), Mai bis Juli

Rot blühende Begleiter:

Indianernessel (Monarda), Juli bis September
Nelkenwurz (Geum), Mai bis Juli
Fetthenne (Sedum), August bis November

Rosa blühende Begleiter:

Helle Rosatöne wirken romantisch und passen gut zu allen Rosen, mit kröftigem Pink lassen sich herrliche Kontraste setzen, frech und lebendig wirken sie mit gelben Rosen.

Knöterich (Polygonum), Juli bis Oktober
Fetthenne (Sedum), August bis November
Storchschnabel (Geranium), Juni bis Juli
Akelei (Aquilegia), Mai bis Juni
Polsternelke (Dianthus), Mai bis Juli
Malven (Althea), Juni bis August
Schmuckkörbchen (Cosmos), Juni bis September

Blau - violett blühende Begleiter: Blaue Blumen sind der Inbegriff von Edlem, obwohl Blau zusammen mit Violett auf der kühlen Seite liegt. Blau verleiht Tiefe und zieht den Blick in die Ferne. Blumen dieser Farbe eignen sich daher gut für kleine Gärten. Blau kann vornehm, aber auch verspielt wirken. Kombiniert mit seiner Komplementärfarbe Orange oder mit kräftigem Gelb wird es lebhaft, sanft wirkt es hingegen mit pastelligen Rosatönen.

Rittersporn (Delphinium), Juni bis Oktober
Kugeldistel (Echinops), Juli bis August
Glockenblumen (Campanula), Mai bis September
Storchschnabel (Geranium), Juni bis Juli
Lavendel (Lavandula), Juli bis August
Katzenminze, Mai bis September
Akelei (Aquilegia), Mai bis Juni
Ehrenpreis (Veronica), Mai bis August

Die Königin der Blumen mag es, wenn der Charme von Katzenminze oder feinem Schleierkraut ihr schmeichelt oder die stattlich Blüten des Rittersporns sie flankieren. Trotzdem: Die Hauptrolle sollte der Diva keine Begleitstaude streitig machen und auch beim Duft sollte man ihr den Vortritt lassen!